Brief an Norbert Hofer – meine Ängste

Brief an den Bundespräsidenschaftskandidaten Norbert Hofer

Sg. Herr Norbert Hofer!

Anschreiben gegen meine Ängste

Ihr voller Terminkalender wird es nicht zulassen, Briefe dieser Art zu lesen. Ihre Strategie, mit der Sie systematisch auf den Erfolg hinarbeiten, Bundespräsident zu werden, ist es nicht, sich auf Argumente einzulassen, die ich im Folgenden erörtern werde. Vor allem aber würden Sie nun wieder das bekannte FP-Narrativ bemühen, Sie seien Opfer übler Nachrede, man würde gegen den armen Norbert Hofer die Nazikeule schwingen, womit Sie wiederum als stilisiertes Opfer Sympathie auf sich ziehen möchten. Andersdenkende, die nicht der F-Einheitsideologie entsprechen, sind in Ihren Augen ohnehin nur angestachelt von dem, was sie als „Lügenpresse“ titulieren. Mein Brief zielt also eher auf Menschen, die sich jetzt schon „wundern“, was in dieser Republik geschieht, die sich zusammentun, um jene Situation zu verhindern, die Sie als Ziel bei Ihrem Wahlkampfauftakt im Burgenland genannt haben: Ein blauer Bundespräsident, der nach Neuwahlen mit einem blauen Bundeskanzler und einem blauen 1. Nationalratspräsidenten die Geschicke dieser Republik in den Händen halten wird.

Immer wieder begründen Sie ihr politisches Engagement damit, die Ängste der Bürger und Bürgerinnen ernst zu nehmen. Doch welche Ängste sind es? Meine Ängste schauen anders aus.

Meine Angst vor einem autoritären Staat

In  Ihren Wahlkampfreden haben Sie – insbesondere wenn sie vor Ihresgleichen in bierduftenden Bräukellern (!) oder Bierzelten auftraten – unermüdlich betont, dass Sie ein starker Bundespräsident sein würden. Sie würden sich einmischen in die Politik. Präsident Heinz Fischer haben Sie als faden Präsidenten bezeichnet, der viel zu wenig aktiv gewesen sei. Sie aber würden manche Gesetze nicht unterschreiben. Sie würden eine Regierung – wie wohl die jetzige – entlassen. Man könnte es auch so formulieren. Sie würden ein starker Führer sein, aber  solche Diktion würden Sie wiederum unter das Stichwort „Nazikeule“ einordnen. Ich stimme jedenfalls Hans Rauscher zu, der heute im STANDARD schrieb: „Die Allmachtsfantasien des Norbert Hofer sind grotesk und zugleich zum Fürchten.“ (DER STANDARD, 3. Mai 2016)

Meine Angst vor der sozialen und emotionalen Kälte in diesem Land

Vor allem in der Flüchtlingsfrage, auf der in erster Linie Ihr Wahlerfolg beruht, haben Sie unmissverständlich Klartext gesprochen. Mit Ihrer bewussten Wortwahl schaffen oder verstärken Sie Ängste vor den Flüchtlingen. Sie haben Flüchtlinge bei Ihrem Wahlkampfauftakt als „Invasoren“ bezeichnet. In kaum einer Rede verzichten Sie darauf, Flüchtlinge in die Nähe von „Halsabschneidern“ oder „Kriminellen“ zu bringen. Der Applaus in den Bierzelten ist ihnen sicher. Dabei verbreiten Sie bewusst Falschmeldungen, wenn Sie behaupten, unter den Flüchtlingen würden sich doch nur weniger als 20 Prozent echte Flüchtlinge befinden. Sie tun dies just in einer Zeit, in der in Syrien wieder die Bomben der Truppen Assads unterstützt von russischen Kampfflugzeugen ganze Stadtviertel bombardieren. In diesem Zusammenhang muss ich auch das problematische Verhältnis der FPÖ zum russischen Regime erwähnen. Würden Sie – Gott behüte – Bundespräsident werden, so würden Sie wohl Ihren ersten Staatsbesuch bei Putin in Russland absolvieren.

Meine Angst vor einem Missbrauch der Religionen

Als Katholik, als Theologe, Religionslehrer und Vorsitzender der Katholischen Aktion der Diözese Innsbruck ist mir ein bewusster Bezug in meinem politischen Denken und Handeln auf das Evangelium und die Kirche immer sehr wichtig. Umso mehr lehne ich den plakativen Bezug auf das Christentum radikal ab, wie ihn die FPÖ konstruiert. Beispiel. Am 1. Mai meinte Ihr Freund Haimbuchner bei seiner Rede: „Wenn euch die christliche Kultur so wichtig ist wie mir, wählt die FPÖ. Denn die ÖVP und die Amtskirche haben euch schon lange verraten.“ (SN 3.5.2016).

Auf was beziehen Sie sich, wenn Sie behaupten, Sie würden die „christlichen Werte hoch und heilig halten“? Hören Sie die Botschaft der kirchlichen Vertreter und Vertreterinnen und ihrer Organisationen, die besonders in der Flüchtlingsfrage so eindeutig sind? Unermüdlich mahnt Papst Franziskus ein, sich gegenüber der Not der Flüchtlinge nicht zu verschließen und sprach immer wieder von einer „Schande“ angesichts der europäischen Abschottungspolitik. Die Katholische Aktion Österreichs mit Präsidentin Gerda Schaffelhofer hat  erst am Wochenende wieder die neuerliche Verschärfung in der Asylpolitik kritisiert. Kirche steht für das Errichten von Brücken und nicht von Zäunen.

Gerne rücken Sie mit versteckten oder offenen Hinweisen Flüchtlinge generell in das kriminelle Eck. Dadurch erzeugen Sie Ängste, die Sie wiederum instrumentalisieren. Dabei müssten Sie als 3. Nationalratspräsident die Fakten besser kennen, als dies ein gut gebildeter Österreicher auch überall lesen kann. Nicht die Kriminalität unter den Asylsuchenden und Flüchtlingen ist gestiegen, sondern zugenommen haben rechtsextreme Übergriffe auf Ausländer und Asylsuchende.

Oftmals publiziert wurden auch Ihre sozialpolitischen Forderungen, dass bestimmte soziale Grundrechte nur mehr für Österreicher und EU-Bürger gelten sollten. Das AMS sollte sich – so Ihre Phantasien – nur mehr um österreichische Arbeitskräfte kümmern. Es gibt also für Sie zwei Kategorien von Menschen: Die „autochthone Bevölkerung“ soll den Schutz genießen, andere aus dem Schutz herausfallen.

Ein Bundespräsident hätte die Aufgabe, eine Gesellschaft zu einen und nicht zu spalten. Sie als Kandidat sind aber ein Kandidat der Spaltung: Sie hetzen die Armen und Wohlstandsverlierer gegen jene auf, die noch ärmer sind, und lenken dadurch von den Ursachen der Verarmung ab.

Mit Bezug auf das von Ihnen gerne verwendete Diktum vom „christlichen Abendland“ führen Sie wie ein Kreuzritter einen Kampf gegen den Islam. Es verwundert daher nicht, dass nach der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl die Vorsitzende der AfD, Frauke Petry, zu den ersten Gratulanten zählte. Erst vergangenes Wochenende hat Ihre deutsche  „Schwesterpartei“  im Programm festgehalten: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland.“ Das Tragen von Kopftuch, der Bau von Moscheen und Minaretten solle eingeschränkt werden. Ich stimme dem KA-Präsidenten Bert Brandstetter zu, der meinte, es sei „ungeheuerlich, wenn sich jemand als Anwalt der christlichen Kultur aufspielt und zugleich christliche Werte mit Füßen tritt.“ (SN 3. Mai 2016)

Meine Angst mit Blick auf die Vergangenheit in dieser Republik

Vor nicht allzulanger Zeit haben Sie das Verbotsgesetz nationalsozialistischer Wiederbetätigung kritisiert. Warum denn sollte dieses so wichtige Gesetz aufgeweicht werden? Sie sind mit einer blauen Kornblume zur Angelobung im Parlament angetreten. Was bedeutet Ihnen dieses Symbol, das ehemals Erkennungszeichen der damals verbotenen Nationalsozialisten war? Weitere Beispiele für eine mangelnde Abgrenzung gegenüber dem, was schon einmal so viel Schrecken in dieser Welt verbreitete, könnte ich hier anfügen. Warum setzen Sie auf diese Karte?

Mit besorgten Grüßen

Klaus Heidegger

 

 

 

Kommentare

  1. Danke herzlich, auf den Punkt gebracht und – das schätze ich besonders – nicht mit Aggression dagegen , sondern argumentativ.

  2. Sehr geehrter Herr Heidegger.

    Als Friedensaktivist würde ich gerne mit Ihnen reden. Ihnen Aspekte des größeren Bilds zeigen.
    Aspekte eines Bildes, dass Sie bei Rauscher nicht finden werden, denn das ist weder die Aufgabe des Standard, noch des Herrn Rauschers.
    Gerade das Thema Angst möchte ich Ihnen an Hand eines Beispiels aus dem Vorjahr beschreiben,
    Ihnen zeigen wie sehr unsere gesamte Gesellschaft manipuliert wird.
    Dies ist eine Einladung zu einem Gespräch. Rufen Sie mich an, meine Nummer finden Sie im Telefonbuch. Bitte nehmen Sie die Nummer die auf 252 endet.

    Alles Gute,
    Bernhard Rohrbeck

    1. Hallo Herr Rohrbeck, wir in unserem Unternehmen setzen uns für die nächste Generation für Frieden und für Wohlstand ein und ich möchte Sie gerne kennenlernen.
      MfG
      Christiane Köppl

    2. Werter Herr Rohrbeck,
      darf ich Sie einladen zu einem privaten Picknick im öffentichen Raum zu kommen – entweder können sie es am Facebook detailierter erfahren oder ich sage es ihnen auch gerne so:
      „Red ´ma miteinander“ – am Pfingstmontag, dem 16. Mai 2016 zwischen 14:00 und 18:00 Uhr im Kongresspark in Wien-Ottakring
      Mich würde sehr interessieren, wie sie diese Ängste erleben, und ob ich es missverstehe, wenn ich zwischen ihren Zeilen gar pauschalierende Meinungen gegen eine spezifische Gruppe in Östereich lese.
      Mit freundlichen Grüssen
      Niki Kunrath

  3. danke Herr Heidegger!

    sehr schöner brief.

    ich hoffe die geschichte wiederholt sich nicht und die f-wähler kappieren es noch früh genug .

    schöne grüsse,
    Thomas Klimesch

    1. Was soll sich denn (nicht) wiederholen?
      Was kapieren F-Wähler nicht?
      Eure unausstehliche Ignoranz widert mich zunehmend an!
      Nicht ins Schwimmbad, nicht abends auf die Straße, nicht ohne Pfefferspray raus, Handtasche festhalten, Handy einstecken lassen, nicht zur Arbeit gehen, nicht blond sein…wie sehr kann man unseren Alltag noch beschneiden, wegen Flüchtlingen und Asylanten, wegen unfähigen, ignoranten Politikern? WIR GEHÖREN ALLE GESCHLOSSEN AUF DIE STRASSE, UM ZU ZEIGEN, DASS DIESE REGIERUNG GEHEN MUSS! (Kopiert und stimme zu)

    2. Ihr widerlichen Bahnhofsklatscher samt euren unfähigen, verlogenen Politikern…habt ihr für die ermordete Frau und Mutter in Ottakring eine Kerze angezündet, die Frau, die auf dem Weg zur Arbeit von einem widerlichen Asylanten ermordet wurde? Hättet ihr für jeden Flüchtling getan, eine Demo angemeldet, ihr würdet auf den Straßen für Menschenrechte schreien, Glawischnig wäre wieder mal fassungs- und sprachlos. Faymann würde im ORF sein Beileid bekunden. Ihr kotzt mich dermaßen an. Eure Tage sind gezählt und ich hoffe, dass ihr alle euer Versprechen hält und am 22.05.2016 auswandert, wenn Norbert Hofer BP wird und sich dieses Land langsam aber sicher in eine sichere Zukunft bewegt, eine Zukunft FÜR das eigene Volk!(kopert und stimme zu)

      1. Sehr geehrter Frau Gruber, die Ängste von Herrn Heidegger sind durchaus berechtigt, wenn Sie öffentlich ankündigen, dass die Tage eines Nicht – Hofer Wählers gezählt sind.

        1. Wiedermal typisch, ganz weinerlich, zu interpretieren, ihr armen Islamisteneinschleuser und Toleranzler. JA ICH HOFFE, Norbert Hofer gewinnt, und eure Tage sind gezählt, un am 23. 05 Österreich zu verlassen, am besten in ein islamisches Land, deren Religiion ihr so liebt.
          Herr Heidegger, hatte auch schon bevor ich hier postete Angst.
          Angst vor dem Nationalsozialismus, aber Toleranz fūr Islamisten, Vergewaltiger, Ràuber, Mörder frender Herkunft.

  4. Was ich sehr schade finde an diesem doch einige gute Gedanken enthaltenden Kommentar ist, dass es von Seiten des Autors keinen Versuch zu verstehen gibt. Dabei würde die – wenn auch rhetorisch – gewählte Form eines Briefes an den Kandidaten sich wirklich anbieten, problematische Punkte in einer Form anzusprechen, die zumindest im Kopf der Leser Antworten finden könnten. Leider dient die Briefform hier aber wohl nur dazu, die immergleichen Argumente in Blogform zu bündeln ohne sie zu hinterfragen.
    Um die Karten auf den Tisch zu legen: ich bin kein Freiheitlicher, aber ein konservativer Katholik der vielen Bedenken teilt, die diese Partei äußert. Ich würde trotzdem – oder gerade deshalb den Vorsitzenden der KA bitten, meine im folgenden genannten Punkte zumindest zu bedenken.
    Es wäre allgemein von allen Seiten wünschenswert, sich einen offenen Geist für von der eigenen Position abweichenden Meinungen zu erhalten.
    1. Die Form des Briefes ist, wie gesagt, gut gewählt. Leider wird dieses Stilmittel gleich im ersten Absatz verletzt, in dem der Adressat (in bedeckter Form) massiv angegriffen wird. Das liest sich in etwa so: „Ich würde Ihnen gerne meine Ängste mitteilen. Aber die interessieren sie sowieso nicht. Sie sind trotzig, aggressiv, ideologisch verblendet und gar nicht in der Lage, auf irgendwen einzugehen. Und das weiß ich ganz genau.“
    Das mag alles so stimmen, trotzdem nimmt es dem später gesagten viel an seiner Kraft, weil hier parteipolitisch eindeutige Farben aufgezogen werden, wo es nicht sein müsste.
    2. Die Ängste von Dr. Heidegger mögen anders ausschauen, aber er kann hier leider nicht für eine Mehrheit der Bevölkerung, auch nicht der Katholiken, sprechen. Diese haben durchaus das Recht, dass auf ihre Sorgen anders als bloß in der Form der Belehrung eingegangen wird. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung wäre es, von dem Begriff „Ängste“ wegzukommen. „Ängste“ sind irrational, grundlos konnotiert. In Wirklichkeit handelt es sich wohl doch eher um Befürchtungen, Sorgen, die nicht ganz ohne Anker in der Wirklichkeit auskommen müssen.
    3. Der wichtigste Punkt, der von Seiten des Kandidaten Hofer der Klärung bedürfen würde, wird in Folge angesprochen. Nämlich sein Amtsverständnis. Leider verliert auch dieser Absatz sofort jeden Anklang ehrlicher Sorge, wenn die doch sehr gewollte, eigentlich bedeutungslose „Bräukeller“-Assoziation gespielt wird.
    (dazu weiter unten mehr)
    4. Nichts spaltet wohl zur Zeit vor allem die Kirche so, wie die sog. Flüchtlingsfrage. Was Herr Heidegger Herrn Hofer hier nicht ohne Grund vorhält, nämlich seine undifferenzierte Darstellung des Themas, begegnet auch hier. Ohne mich auf Zahlenklaubereien einzulassen möchte ich den Argumentationsgang kurz zusammenfassen: „Wenn Sie behaupten, dass nur 20 Prozent der Flüchtlinge „echt“ sind, ist das eine Lüge, schauen Sie nur nach Syrien.“ Nur sagt uns der Blick nach Syrien leider gar nichts über die – durchaus auch von allen Medien einhellig kolportierten 40 – 60 Prozent (nicht 80, das ist schon klar) Marokkaner, Pakistaner etc., die seit dem vergangenen Jahr unter Vorspiegelung einer falschen Herkunft versucht haben, Flüchtlingsstatus zu erreichen. Und es sagt auch nichts darüber aus, in welchem Ausmaß ein Staat wie Österreich verpflichtet ist, über sichere Drittstaaten einreisenden Flüchtlingen Durchreise oder Aufenthalt zu gewähren. Darüber kann man wohl streiten, aber streiten kann man auch erst, wenn man sich über einige grundlegende Tatsachen verständigt hat.
    5. Erst dann ist auch möglich, sich über die folgenden beiden Punkte zu verständigen. Es hilft nichts, die offenkundigen Sicherheitsprobleme, die sich durch unkontrollierte (oder auch einfach nur umfangreiche) Einwanderung ergeben, einfach abzustreiten. Dabei kann es sehr wohl sein, dass die Gesamtzahlen sog. Ausländerkriminalität zurückgegangen sind. Die neue Dimension von bandenmäßigen Übergriffen (Stichwort Köln) ist trotzdem etwas, das berechtigt Sorgen hervorrufen kann und dessen Zusammenhang mit einer bestimmten Einwanderungssituation auch nicht einfach zu leugnen ist.
    6. Gleichermaßen ist eine Unterscheidung zwischen In- und Ausländern im Hinblick auf grundlegende Menschenrechte natürlich unmöglich, im Hinblick auf „soziale Grundrechte“ aber höchstens bedauerlich. Was soll es bringen, eine eigentlich für jedes staatspolitische Handeln konstitutive rechtsmäßige Unterscheidung zwischen (sagen wir) Bürgern und Gästen nicht nur für falsch zu halten, sondern sie im Bereich der Sozialpolitik mit dem Gestus der Entrüstung zu einer „Fantasie“ zu erklären?
    7. Leider verliert der Brief im letzten Absatz den letzten Rest der Fiktion, sich wirklich an den Adressaten zu wenden. Dieser erfüllt wohl eine gewisse Sack-zu-Funktion, in dem er sagt: Im Übrigen ist das alles egal, der Mann ist ein Nazi. Gerade hier ist es wohl müßig, sich mehr geistesgeschichtliche Differenzierung zu wünschen (was z.B. das Symbol der Kornblume angeht) und darauf hinzuweisen, dass sich dies alles ohne allzuviel Mühe auf „links“ umschreiben lassen könnte, um etwa Heinz Fischer zu treffen.
    Herr Dr. Heidegger wird mit so einem Vergleich aber leider nichts anfangen können, insofern für ihn die Rollen von gut und böse in politischer Hinsicht klar verteilt sind. Insofern ist sein Bekenntnis zu einer Politisierung des Christentums durchaus erfreulich, wenn auch leider Fragen offen bleiben, wie sich dies mit dem Streben nach der Einheit des Leibes Christi vertragen soll.
    Schöner wäre es gewesen, wenn sich die vl. berechtige Sorge über das Amtsverständnis Herrn Hofers hier differenziert und im Geist von Wohlwollen und Verständnis ausdrücken hätte können. Leider aber ist Herrn Heidegger genau hier der wahrscheinliche Knackpunkt, nämlich eine selbst für gute Menschen gefährliche Mischung aus Selbstgewissheit und Ideologie, nicht aufgefallen, weil er sonst den Balken in seinem eigenen Auge zumindest spüren müsste.
    Nichts für ungut, aber das war mein Eindruck beim Lesen dieses Briefes.

  5. Ich hoffe inständigste dass der Wahnsinn bald ein Ende hat und solche Menschen nie an die Macht kommen, sonst gute Nacht liebes Österreich. Danke für den Brief Herr Heidegger. Er beschreibt punktgenau die Gefahren, welche von dieser dieser Gruppierung ausgehen.

  6. Sehr geehrter Herr Dr. Heidegger!

    Ihre berechtigten Ängste in Ehren, erlaube ich mir den Hinweis, dass die aktuelle Situation Österreichs eine Aufforderung zum Gebet darstellt.
    Als Katholik habe ich diese Anliegen im Kopf: http://gabrieljosef.myblog.de

    Eine gesegnete Zeit wünscht
    Gabriel

  7. „Am 1. Mai meinte Ihr Freund Haimbuchner bei seiner Rede: „Wenn euch die christliche Kultur so wichtig ist wie mir, wählt die FPÖ. Denn die ÖVP und die Amtskirche haben euch schon lange verraten.“ (SN 3.5.2016).“ Bei Zeilen wie diesen kommt auch bei mir Angst auf. Angst vor der Instrumentalisierung der Religion für die National-Politik, die wohl noch nie zum Guten geführt hat, vor allem für die Kirche selbst nicht. Hier tritt ein Politiker, Haimbuchner, im Wahlkampf gegen seinen Koalitionspartner und gegen Teile seine Kirche auf. Sicher, die Aussagen im Wahlkampf sind nicht unbedingt auf die Goldwaage zu legen. Aber zu Ende gedacht bleibt die blanke Angst vor dem Bürgerkrieg in Österreich und vor der nationalen Diktatur von Gottes Gnaden. Christliche Kultur sieht für mich auch anders aus.

  8. Lieber Klaus Heidegger,
    ich habe jahrelang, ehrenamtlich für die Kirche gearbeitet. Wenn sie meinen als Katholik ist man verpflichtet Grün zu wählen, finde ich das einen perversen Angriff an den Glauben. Sie wissen auch sicher aus der Geschichte, dass die Kirche selbst genug Dreck am Stecken hat und der ist vergleichbar mit dem Denken der FB. Denken Sie mal nach. Ich bin immer noch gläubig aber die Kirche hat mich damals nur ausgenutzt und hat vor allen in unserer Gemeinde etwas zerstört was wir jahrelang aufgebaut haben. Wenn sie so sehr an den Glauben appellieren dann wäre es wohl sinnvoller gar nicht zu Wählen sondern eine Partei der Kirche aufzubauen. Unsere Regierung arbeitet eh gleich wie die oberste Stelle der Kirche. Schauen sie doch mal am Sonntag bei einem Gottesdienst vorbei und zählen sie die braven Kirchengänger. Norbert Hofer ist sicher auch ein gläubiger Mensch und sie reden ihn so schlecht, genau das ist Kirche. Bei Gott keine Veränderungen zulassen, immer davor warnen und versuchen allen eine Gehirnwäsche zu unterziehen. Ich würde der so unparteiischen Kirche auch zutrauen zu predigen ja nicht Norbert Hofer zu wählen. Lassen sie doch einfach jeden das selbst entscheiden, aber ich verstehe das sie mit ihrer Ausbildung Grün wählen. Das haben sie doch mitbekommen, wie es nach der Wahl gegenüber Blau Wählern zugegangen ist. Wir sind dumm, wir sind Nazis und alles mögliche an Hass. Die Hetzer waren auch Katholiken und das erinnert mich wieder an die Kreuzzüge im Namen Gottes. Mit einer fairen Wahl kann eh niemand mehr rechnen, doch zu einer Spaltung wird es sowieso kommen. Wenn Meinungsfreiheit nicht mehr zählt und wenn man dann sofort als dumm von der Presse oder als Nazi beschumpfen wird, dann wähle ich sicher eine Partei die Freiheit bringt und das ist BLAU. Schönen Feiertag

  9. Hallo Klaus,

    Ich kenne dich noch als Religionslehrer und Vortragender. Manchmal bist du schon ein bisschen verpeilt, sorry. Ich kann mich noch gut an den Votrag erinnern, wo du ausgeflippt bist, weil du ja missionarischer Vegetarier bist und nicht alle im Publikum deinen Anti-Fleisch-Brandrede gut gefunden haben….

    Ich sags mal ganz klar, vielleicht verstehst du es ja dann: Die Grünen sind Volksverräter und wollen Österreich vernichten (Masseninvasion, TTIP, Ausverkauf Europas,…). Das schließt dich ganz persönlicht mit ein. Wenn du ein Masochist bist und darauf stehst…. ok, mach weiter Propaganda dafür!

    Die FPÖ ist die einzige Hoffnung all jener Menschen, die Österreich bewahren und nicht vernichten wollen. Punkt. Faktum. Ende der Diskussion.
    Jeder aufrichtige Mensch guten Willens – und auch ganz besonders jeder gläubige Christ – muss im Geist der Selbst- und Nächstenlieben für die Bewahrung der Heimat und der Mitmenschen stimmen. Und muss daher FPÖ wählen.
    Hoffe du entscheidest dich für das richtige!

  10. Sehr geehrter Herr Heidegger! (Liebe Leser_innen!)

    Danke für Ihren öffentlichen Brief, der mich akut an eine böse Satire erinnert.

    Es ist einfach nur mehr traurig, und unfassbar, wie ein Mensch in der Öffentlichkeit, im Schlamm des Gesinnungsterrors, gewälzt, und diffamiert wird. Setzen wir zum Abrunden, der medialen ‚“Folter'“, Norbert Hofer, eine Schandmaske auf, ketten ihn dann an den Pranger, und überlassen ihn, der verachtenden, haßzerfressenen Meute. (Ironie off)

    Ein Selfmade-Millionâr, dessen Luxuskarre augenblicklich im Wahn und Hass, von der SS-Antifa entzùndet werden könnte/würde (in Europa), entpuppt sich vom Sympathietrâger, zum menschenverachtenden Dummbeutl.

    Bis zur letzten Sekunde, der bevorstehenden BK-Wahl, wird gegen Hofer gehetzt (werden).

    Plumpe Hitlervergleiche, um besonders junge Wàhler_innen in Angst und Schrecken zu versetzen, bis zu persönlichen Beleidigungen, wie Humpelnazi, Krüppel, gehen auf das Konto, die sich als human halten, und für Menschenrechte kämpfen, sowie für Minderheiten.

    Ich bewundere die mentale Stârke und Souveränität, des Herrn Hofers, sowie seinen Kampfgeist! Diese rituell kontinuierliche Abschlachtung, von faschistoiden Wahnsinnigen, wäre Stoff für einen Psychothriller, mit all erdenklich grausamen Facetten.

    Herr Heidegger, Sie haben mich überzeugt! Trotz meines Phlegmas, und POlitischem Desinteresse, werde ich mich am 22. Mai aufraffen, und Norbert Hofer wâhlen.

    Eine besorgte Bürgerin!

    (Falls Sie, Herr Heidegger es nicht wissen sollten, b e s o r g t e Bürger werden, von Ihren Neo-Fans, als RECHTS definiert. – Slogen der SS-Antifa: BESORGTE BÜRGER ENTSORGEN. – Somit wären wir jetzt zu zweit:)

  11. Lieber Kollege Klaus, ein super Brief, ich fürchte nur, er wird ihn nicht lesen und schon gar nicht verstehen…. Freue mich, dich demnächst persönlich kennen zu lernen!

    bert brandstetter (KA OÖ.)

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