An zwei Tagen Zeit finden für zwei der wohl bekanntesten Sellrainer Skitouren-Dreitausender. Der eine – das Zischgele (3004). Die Bedingungen sind jedes Mal anders. Das macht das Skitourengehen stets so neu spannend, auch wenn ich die Skitourenklassiker in meinem Leben schon oft gegangen bin. Trotz des Regens in den letzten Wochen bis weit hinauf und der warmen Witterung ist das Hinunterfahren bis zum Ausgangspunkt in Praxmar kein Problem. (Montag, 5.2.) Im unteren Teil ist der Hang hart wie eine Skipiste. Davor aber finden wir beim Herunterfahren steile und noch fast unberührte Hänge, in die sich ideal Schwünge ziehen lassen. Beim Gipfelaufbau war ich wieder einmal dankbar für die scharfen Zacken der Steigeisen. Vom Gipfel des Zischgeles sahen wir bereits das morgige Ziel. Die Schöntalspitze, mit zwei Meter weniger hoch als ihr Nachbar. Diesmal beginnt der Aufstieg in Lüsens. Eisig ist die Spur durch den Wald und es ist spannend, dies ohne Harscheisen zu gehen. Nach der Waldphase sind die Hänge weit und die Sonne hat an diesem Tag keine Chance, die hart gefrorene Schneedecke aufzuweichen. Die Ski lassen wir gleich unterhalb des steilen letzten Schlusshanges hinauf zum Gipfel und ich ziehe mir gerne die Steigeisen an. Gestern schien die Sonne vom strahlend blauen Himmel und die Hänge waren aufgeweicht, heute (Dienstag, 6.2.) blieb die Schneedecke hart gefroren. Ich bin kein Tourengeher, für den es immer einen Pulverhang braucht, um glücklich zu sein. Einmal mehr gilt für mich: Jede Abfahrt von einem Gipfel hat an je einem anderen Tag eine andere, eine besondere Qualität.