„Wie geht es Dir?“, Eine Daseinsfrage

„Wie geht es dir?“, so werde ich gefragt, und auf diese höflich oder empathisch oder manchmal auch nur beiläufig gemeinte Frage weiß ich dann oft nicht zu antworten, weil ich die Frage nicht als Floskel oder Beiläufigkeit sein lassen möchte, sondern in die existenzielle Tiefe ebensolcher Frage hineingerate, selbst wenn sie vom Fragenden nicht im Eigentlichen als existenziell gedacht war. Am liebsten würde ich dann ausführlich mit philosophischen und religiösen Verständnisformeln antworten oder mit Hinweisen auf mein Sein in all den vielen politischen, sozio-ökonomischen oder kirchlichen und vor allem auch familiären und freundschaftlichen Einbindungen und Beziehungsebenen, in die ich geworfen bin, eben, um es mit einem Wort von Martin Heidegger zu sagen, in mein Geworfensein.

Mit Heideggerschen Kategorien gedacht

So versuche ich es einmal hier zunächst schriftlich, das „Wie geht’s?“ als Daseinsfrage mit der seinsphilosophischen Hermeneutik von Martin Heidegger zu beantworten und damit auch eine Erklärung zu geben, warum ich –  wohl unhöflich oder gar ignorant wirkend – auf die simple „Wie-geht’s-Frage“ oftmals eine Antwort schuldig bleibe. Wenn ich im Folgenden den Namen „Heidegger“ verwende, so beziehe ich mich auf das Denken von Martin Heidegger. Meine Namensverwandtschaft mit dem Philosophenkönig ist dabei mehr als eine Zufälligkeit, weil die Zufälligkeit als solche schon in sich Sinnhaftigkeit wird, indem ich sie als Anstoß nehme. Die Philosophin Ariadne von Schirach schrieb einmal, dass es mit Heidegger gelingen kann, die eigene Existenz besser zu verstehen; er sei es, der die Metaphysik vom Himmel auf die Erde holte. Ich schreibe also, das heißt, ich möchte – wie es Heidegger sagte – „mit der Sprache durch die Sprache durchgehen, dorthin wo das Wesen west“. Ich erlebe mich selbst als jemand, der gerne und viel schreibt, der es schätzt, sich in seinem Blog anderen mitzuteilen, am liebsten mit Gedichten ohne Satzzeichen, weil ebendiese mir einengend vorkommen, schon gar nicht in Reimen, weil sich mein Leben doch nicht reimt, und wer diese Texte läse und verstehen wollte, wüsste eine Antwort auf „wie geht’s dir? „Die Sprache ist das Haus des Seins“, so Heidegger. Meine Texte werden zum Haus meines eigenen Seins. Dankbar bin ich jenen Menschen, die mich in diesem Haus besuchen, das mir so viel mehr bedeutet als die eigene Wohnung.

Von Versuchen im Eigentlichen zu sein

„Werde, der du bist …“, diesen Grundansatz hat Heidegger von der griechischen Philosophie genommen; das möchte auch ich: werden, der ich bin, und merke zugleich, wie schwer dies ist in all den Kontexten, in die ich geworfen bin. Der Anspruch ist groß, den eigenen Träumen zu entsprechen: Dann möchte ich so leben, dass mein ökologischer Fußabdruck möglichst klein bleibt, dass ich selbst möglichst wenig fossile Rohstoffe für mein Leben in Anspruch nehme – und merke zugleich immer wieder die konfliktive Unmöglichkeit, damit im Zusammensein mit mir lieben Menschen solchem Sinnen in allen Aspekten gerecht zu werden.

Lebendiges Dasein durch Mitsein und im Fürsorgesein

Heidegger spricht vom „Miteinandersein“ oder „Mitsein“ – und ich bin so dankbar für Menschen, bei denen mein Dasein ein liebendes Miteinandersein sein kann. In meinem Leben ist das Mitsein wohl das wichtigste, das Erleben eines fürsorglichen Mitseins in meinen verschiedenen Rollen. Am wichtigsten freilich sind jene Augenblicke, wo das eigene Dasein in seiner Eigentlichkeit sich ganz treffen kann im Dasein eines lieben Menschen, wenn sich zwei Daseins zu einem Einssein ereignen, ohne dass die beiden Daseins sich deswegen aufgeben würden oder dass sich ein Dasein dem anderen unterordnete.

Auch in meinem Dasein erfahre ich das fürsorgliche Sein – als einspringende wie als vorausspringende Fürsorge, eine Unterscheidung, die von Heidegger stammt: mit einspringend meint er jene Sorge, die in Notfällen notwendig ist, weil der andere allein nicht mehr weiterkann, vorausspringende Fürsorge wiederum ist jene Sorge, die den anderen sein lässt und nur dann sich als aktive zeigt, wenn der andere es selbst nicht mehr schaffen kann. Im Mitsein und Fürsein erfahre ich selbst den Sinn des Lebens, der mein Dasein als wertvoll erfahren lässt. Dabei sind mir Erkenntnisse wie jene von Viktor Frankl wichtig, die frei formuliert so lauten: Nicht du gibst dem Leben einen Sinn, sondern das Leben gibt dir einen Sinn. Auch das drückt aus, was und wie ich leben möchte: Offen sein für die Menschen, die mir besonders nahe sind, für sie dasein, oder manchmal auch für Menschen, die mir zufällig auf meinen Wegen begegnen und mehr als Zufälle sind.

In-der-Welt-Sein

Noch mehr Lebenszeit verwende ich seit meinem Sein außerhalb der Schule und den Tätigkeiten rundherum für das recherchierende Nachdenken über den Zustand der Welt. Das wiederum beängstigt mich und ich lasse mich betreffen von den schier unendlichen Kaskaden kriegerischer Entwicklungen und den multiplen Zerstörungen der Lebenswirklichkeiten. Mein Schreiben ist zum einen ein Versuch, dem Grauen Worte zu geben, um ihm so rational zu begegnen. Zugleich erscheint das Bemühen, das Grauen stoppen zu wollen, dann doch so kläglich, als müsste ich – frei nach einer Anekdote des Heiligen Augustinus – mit einem Suppenlöffel das Meer auslöffeln. Mein Denken und Schreiben ist so fern vom weltbeherrschenden Mainstream und der Machtpolitik der Mächtigen.

Die Berge bröckeln, die Gletscher schmelzen, Extremwettereignisse nehmen zu, Feuersbrünste überziehen von Hitze und Trockenheit ausgetrocknete Landstriche und die Masse der Menschen lebt weiterhin so, als gäbe es all das nicht, als wären sie nicht mitschuldig an der Zerstörung der Welt, als käme es nicht auf jede einzelne Tat an. Dann spüre ich Einsamkeit in meinem In-der-Welt-sein, das zu Entfremdungen führt von Menschen, mit denen mich freundschaftliche Fäden verbinden.

Da gäbe es in der Welt der Philosophie und Literatur und Theologie – wobei alle drei Ebenen meist zutiefst miteinander verstrickt sind – noch andere Anknüpfungspunkte, um die „Wie geht’s-Frage“ mit klassischer Weltliteratur und Weltphilosophie und Welttheologie in Verbindung zu bringen. Da habe ich auch meine „Lieblinge“, weil ich mich in deren Denken und Schreiben wiederfinde. Ein paar möchte ich noch nennen und merke zugleich, wie sehr sie selbst die Philosophie von Heidegger geprägt hat oder aus dieser Philosophie hervorgegangen sind. Was sie eint, ist der Ausgangspunkt stets in der Wahrnehmung des Realen zu leben, in den Phänomenen, wie sie sich uns geben.

„Lasst euch nicht verführen …“

Denke ich an die Welt und mein In-der-Welt-Sein, so muss ich an ein Gedicht von Bertold Brecht denken, das er vor 100 Jahren, im Jahr 1925, schrieb. Der Titel: „Gegen Verführung“. Da denke ich heute an die Kriegssituationen in der Ukraine im Sudan, in Gaza, im Jemen; an die Massenausrottung von Tier- und Pflanzenarten und das Sterben der Gletscher und die Erwärmung der Ozeane; an die Atomkriegsuhr, die nur wenige Sekunden vor der atomaren Vernichtung steht. „Die Nacht steht vor den Türen…“, dichtete es Bertold Brecht und hatte wohl die Erfahrung des Ersten Weltkriegs und die Vorbereitungen für einen noch größeren im Blick. Trotz allem ermuntert Brecht uns, „das Leben in vollen Zügen zu schlürfen“, weil es keine Vertröstung mehr geben soll. Es ist eine Daseinsbejahung, wie ich sie selbst leben möchte. Als Theologe bedeutet es mir auch deswegen viel, weil ich mich längst von all den eschatologischen Heilslehren verabschiedet habe, die von einem räumlich-zeitlichen Jenseits sprechen und das Hiersein-Jetztsein damit ihrer Werthaftigkeit berauben. Nein, ich will und brauche keine Vertröstungen. Sie sind mir zuwider. „Den Himmel überlassen wir den Pfaffen und den Spatzen“, so hat es Heinrich Heine ganz im Geist der Aufklärung genannt. Er würde heute von der selbstgerechten Anti-Wokeness-Kampffront wohl attackiert werden.

Vernunftbestimmtes Leben

Während ich diese Zeilen schreibe, als müsste ich den Protest und die Verzweiflung aus mir herausschreiben, wird das Pfingstfest in all seinen Ambivalenzen gelebt. Es ist das Fest des „Geistes“, der schöpferischen göttlichen Kraft, des Logos, der Vernunft, der ratio, der Rationalität, der menschlichen Fähigkeit, sich rational den vorgefundenen Realitäten zu stellen. Da könnte ich mit Aristoteles beginnen und mich und meine Mitwelt als vernunftbegabte Wesen zumindest theoretisch definieren, ich könnte mit Descartes daran festhalten, dass wir das Wahre vom Falschen unterscheiden könnten – womit entschieden ist, dass es eben nicht postmodern egal ist, was wir tun und denken. Eine andere KI ist mir wichtiger, als jene KI, die mehr und mehr unsere Lebenswelten diktiert, von der wir uns abhängig machen. Es ist der Kategorische Imperativ von Kant, den auch ich mir als Leitmotiv vorgeschrieben habe, so zu handeln, dass mein Handeln zugleich zur Richtschnur für alle werden kann, oder, um es mit Gandhi zu formulieren, sei du die Veränderung, die du für die Welt willst.

Fremdsein in einer Zerstörungswelt

Höre ich aber die Nachrichten des Pfingstwochenendes, so bietet sich mir eine Welt dar, die von Irrationalität und Dummheit beseelt ist und manchmal auch von ignorantem Egoismus. Dann stimme ich ein in ein prophetisches Klagen – nicht jene optimistische Sicht des Joel, auf die die Lesung des Pfingstfestes verweist, wo die Alten Träume und die Jungen Visionen haben. Vielmehr wird mir täglich neu bewusst, wie egal es den Massen ist, dass längst schon die meisten planetaren Grenzen überschritten wurden. Man – und hier passt dieses Heideggersche „man“ exakt – denkt nicht an das Gemeinwohl, sondern den Spaß, den man haben will, und damit sich die Spaßgefühle auch einstellen, gibt es die Besäufnisse von den Apres-Ski-Lokalen in den winterlichen Festzeiten bis zum pfingstlichen Besäufnis in Lignago. Massenhaft gelebte Ignoranz.

Kilometerlange Staus gab es zu Pfingsten wieder auf allen Durchzugsrouten von Nord nach Süd. Verkehrsberichterstatter reden vom „Verkehrsinfarkt“. Das Mansein gebiert sich so, als gäbe es keine planetarischen Grenzen, als hätte jeder das Recht, über sein Maß hinaus zu leben. Die Autotüren sind wie postmoderne Scheuklappen, damit die Autofahrenden nicht mitbekommen, wie die Welt um sie herum leidet und kaputt gemacht wird. Das Gehirn der Autofahrenden scheint nicht zu funktionieren, weil die eingebaute KI im Auto nichts von Erderhitzung weiß, nichts von den Treibhausgasen und den Feinpartikeln aus den Verbrennungsmotoren und vom Abrieb der Reifen, nichts vom Lärm, nichts von den Offshore-Bohrungen nach den begrenzten Ressourcen, nichts von den Rüstungskäufen aus den lukrativen Petrodollars, nichts von den Massen, deren Lebensgrundlagen aufgrund der Erderhitzung und folgender Katastrophenereignisse zerstört wird. Wenn ich vernünftig darüber nachdenke, all die Fakten zusammenlegend, dann merke ich in mir auch ganz viel Wut und Enttäuschung, Angst und Empörung, Einsamkeit und Fremdheit, in dieser Welt zu leben. Erst vor zwei Tagen sah ich ein großes Transparent bei einem der Bergrestaurants auf der Zillertaler Höhenstraße. Es zeigte ein monströses Motorrad mit dem Schriftzug: „Für richtige Männer.“ Von Petromaskulinität spricht die Neurowissenschaftlerin Maren Urner und legt damit einen Erklärungsimpuls für das massensuizidale Verhalten vor.

Ich fühle mich fremd in den politischen Zusammenhängen, wo mehr und mehr jener Grundsatz verlassen wird, demnach die Politik dem Recht zu folgen hat, konkret, wo sich politisches Handeln an den Menschenrechten orientiert. Wenn der heimische Bundeskanzler, unterstützt sogar von SP-Politikern, ein Überdenken der Europäischen Menschenrechtskommission im Zusammenhang mit dem Asylrecht andiskutieren möchte, so wird, um es mit Walter Obwexer zu sagen, leicht eine „Büchse der Pandora“ geöffnet. Jene Gedanken zur Dritten Republik, in der das Recht der Politik zu folgen hat, verbreitet weiterhin ihre giftigen Gedanken.

Ich fühle mich fremd in einem Supermarkt, wenn ich auf den Einkaufswagen einer anderen Person in der Schlange vor mir blicke. Zwei Kartons mit je 24 Dosen, Plastikflaschen und in Plastik verschweißte Fleischprodukte. Mit was wurden die Schweine gefüttert, deren Reste sich nun im eisernen Geflecht des Wagens befinden? Sind die intelligenten Schweine zuvor auf Spaltböden aufgemästet worden? Ich denke an die heutige Zeitungsmeldung, die von einer massiven Steigerung im Abholzen der Regenwälder spricht. Es braucht eben die Futtermittel für die Massentierhaltungen in europäischen Ländern. Woher kommen die Rohstoffe für die Dosen? Was ist mit dem giftigen Schlamm, der beim Bauxitabbau entsteht?

Ich sei zu „moralisch“, wird mir gesagt. In der Welt gibt es zu wenig Moral, denke ich mir. Beide Statements passen da so gar nicht zusammen.

Vor allem aber bewegt mich die Kriegsrationalität, die doch nur scheinbar rational ist, weil sie letztlich zutiefst irrationalen Mustern von Rache und Vergeltung folgt. Mehr als 600 Tage Vernichtungskrieg, Kriegsverbrechen und Völkermord in Gaza; mehr als drei Jahre Krieg von Russland gegen die Ukraine – und eine militärische Gegenwehr, die nur zu täglich neuem Sterben, Leid und Zerstörungen führt; kriegsbedingte Hungerkatastrophen in Ländern wie Somalia, Sudan oder Jemen; Aufrüstungs- und Abschreckungsspiralen in Europa – und dagegen regt sich so wenig Widerstand. Was bewirkt schon das Segelboot mit den 28 Aktivistinnen und Aktivisten, darunter Greta Thunberg, die Kurs nach Gaza genommen hatten. Sie wurden von den israelischen Sicherheitskräften gefangen genommen und dann abgeschoben. Die Waffenhändler haben freies Geleit. Der Protest Thunbergs unter ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter ist wie eine winzige Mücke auf einem riesigen Ungeheuer, das gewalttätig auf dem Planeten wütet und von der Masse der Menschen noch gefüttert wird.

Im Vergleich zu vielen Millionen Menschen auf diesem Planeten bin ich in ein Luxusleben geworfen. Wenn ich das kühle Wasser aus einem Brunnen trinke, der so selbstverständlich am Rande des Trails liegt, ist mir zugleich eine andere Wirklichkeit nahe: Menschen in Gaza haben so gut wie kein sauberes Trinkwasser mehr. Kinder müssen sich ihre geschwächten und oftmals verletzten Körper mit Salzwasser waschen. In jedem Geschäft, in das ich gehe, kann ich mir jedes erdenkbare Lebensmittel kaufen, während an anderen Orten dieses Planeten eine Hungersnot herrscht. Solche Gegensätzlichkeit halten mein Geist und Gemüt kaum aus und ich fühle zu meiner Ohnmacht auch die Wut und die Dankbarkeit für Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“, des Roten Kreuzes oder verschiedener UN-Organisationen, die sich professionell den Ärmsten der Armen widmen. Wenn der Geist im Neuen Testament als „Tröster“ bezeichnet wird, so ist das der Trost, den ich meine.

Fremdsein und Angenommensein in der Kirche

Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche – und ich blicke auf meine römisch-katholische Kirche, in der ich mich in vieler Hinsicht fremd fühle, wenn ich an manche Strukturen und Haltungen denke, die klerikal-patriarchal, jenseitsfixiert und lustfeindlich sind. Zugleich merke ich meine eigene Ambivalenz: Da gibt es auch jene hoffnungsvollen Aussagen des neuen Papstes, der sich engagiert für Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung einsetzt. Und es braucht die starken, eindeutigen, weltumgreifenden zivilen Organisationen, die sich dem Wahn der Kriege entgegensetzen können. Ich denke an so viele Projekte von katholischen Einrichtungen und Organisationen, die von den kleinen Einheiten einer Pfarre bis zu internationalen Aktivitäten ganz konkret eine Option für und mit den Armen leben. Insofern bin ich gerne katholisch. Zugleich fühle ich mich abgestoßen von Organisationen, in denen Frauen diskriminiert werden und in der nicht jede homophobe Gesinnung hintangestellt wird.  Solange es keine Gendergerechtigkeit gibt, solange es nicht ein Denken „jenseits der Verbote“ – so der Titel des neuen Buches zur katholischen Sexualmoral von Martin Lindner – gibt, solange werde ich mich in „meiner Kirche“ fremd und damit einsam fühlen. Meine vielen haupt- und ehrenamtlichen kirchlichen Funktionen, die ich im Laufe der letzten Jahrzehnte seit Studienzeiten von der Pfarr- bis zur Bundesebene hatte, sind mit zwei kleineren Ausnahmen beendet, womit meine direkten Mitgestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Pax Christi als Friedensbewegung der Kirchen und eine KA-Arbeitskreis sind mir als Aktionsfeld geblieben, wo meine politisch-religiöse Beheimatung noch mit den wenigsten Ambivalenzen gelebt werden kann.

Ratio und Emotion, Politik und Liebe

Ich nehme nochmals die Frage nach dem „Wie geht’s?“ auf und entdecke jene Befindlichkeiten, bei denen ich mit „gut“ oder „sehr gut“ antworten könnte. Könnte ich die Sorgen ausklammern, die mit politischen und ökonomischen Aspekten zu tun haben, also meine persönlichen und physischen Aspekte betrachten, so wäre es eben die positive Antwort. Da spüre ich Dankbarkeit für die Menschen, die mir sehr wichtig geworden sind, die stärkend und begleitend sind, für die Brücken, die zwischen uns bestehen. Es geht mir gut, wenn in meinem Leben Ratio und Emotion zu einer Einheit finden können, wenn das, was mir geschieht und was ich tun kann, mit Herz und Hirn übereinstimmen. Mir geht es gut, wenn ich mich eins mit der Natur fühle, bin eben deswegen so gerne auf den Bergen unterwegs, fühle mich auch eins mit dem Wasser, das mich beim Schwimmen sowohl trägt wie mir Widerstand und Fortbewegung ermöglicht.

„Wie geht’s?“ Damit habe ich ein wenig diese einfache Frage beantwortet, deren Beantwortung doch nicht so einfach ist, und die noch andere Tiefendimensionen in sich trägt, von denen hier nicht geschrieben wird. Deswegen umarme ich den Augenblick mit Dankbarkeit und dem unbeständigen Willen eines Weltenbürgers, diese Welt zu verbessern und so zu leben, dass es sich richtig anfühlt.

Pfingstsonntag 2025

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