
Erst kürzlich sind wir mit dem Rennrad den Radweg von Burgeis hinauf zum Haidersee gefahren, entlang der Etsch, die heute braunes Hochwasser führt. Jetzt mit Mountainbike – da fühlt es sich auf der Asphaltstrecke weniger zügig an, jetzt, Mitte Juli, ist der Tourismusbetrieb voll im Gang. Auf unserer gewählten Route sind wir dennoch meist allein. Von St. Valentin an sind es Wald- und Almwege und eine alte Militärstraße, die zur Rescher Alm (2000 m) leiten. Von dort – nach einer ausgiebigen und schmackhaften Einkehr mit Panoramablick auf den Reschensee und die Talschaften ringsum – führt der Dreiländertrail zunächst zum Grünen See und dann hinunter nach Nauders. Für den wirklichen Trail ist aber mein Hardtail nicht geeignet. Von Nauders dann über die Norbertshöhe die elf Kehren der Asphaltstraße rund 500 Höhenmeter ins Unterengadin nach Martina hinunter und dem Inn entlang hinaus. Nach Martina ist der Inn bis zur Wehranlage in Ovella aufgestaut. Danach kann der Inn wieder in seinem ursprünglichen archaischen Bett fließen – wobei ein großer Teil des Wassers wohl abgeleitet wird in die Druckstollen, die 22 Kilometer weiter talabwärts im Kraftwerk in Prutz enden. Bei Pfunds erwischen uns ein paar Regentropfen. Ein Gegenwind macht die letzten Kilometer selbst in der Ebene noch etwas anstrengend. Ein Tag wieder gefüllt mit dem Duft von Bergwäldern und Wiesen, ausgefüllt mit Bewegung zwischen Himmel und Erde, erfüllt mit Dankbarkeit für das Gefühlte. (66 km, Aufst.-1366 hm)
