abgezäunt und frei

blutrote Tropfen
im strahlenden Weiß
von den Stacheln eines rostigen Drahtes
Menschliches trennend

an den Grenzen Europas
am Rande von Lagern
in der Kälte des Winters
Zäune der Unmenschlichkeit

in eigenen Häusern
in Familien und Beziehungen
so manch spitzige Stacheln
alltägliche Verwundungen der Seele

im eigenen Verhalten
die Stacheln der Angst vor der Freiheit
die Stacheln der Bequemlichkeit
trennen Träume und Leben

in uns lebt göttlicher Geist
möchte Zäune zerschneiden
möchte Stacheln vermeiden
will frei sein

klaus … 16.1.2021