Grünsteinscharte 2272 m

Dank Alpenverein lerne ich inzwischen Berge in Gegenden kennen, die für mich – als Nichtautofahrer – bislang außerhalb des Blickes waren. So die Grünsteinscharte (2272 m) in den Mieminger Bergen. Die schroffen und bizarren Felswände mit den Türmchen sind einzigartig. Die Route selbst, startend beim Gasthof Arzkasten über einen Forstweg zum Lehnberghaus und von dort immer geradeaus in die Scharte hinein, ist logisch. Wir sind eine große und homogene Gruppe – im 5-Meter-Abstand geht es die Scharte hinauf, die von unten weit steiler wirkte, als sie sich dann anfühlte. Ganz ursprünglich geplant wäre noch eine Kletterpartie zum Tajakopf gewesen. Die Verhältnisse ließen es jedoch an diesem Tag nicht zu. Dafür genieße ich umso mehr die Abfahrt – die alles bietet – hartgefrorene Schneedecke, Pulver und Bruchharsch und ganz unten ein vereister Rodelweg. Zu einer AV-Tour gehört aber auch ein gemütliches Zusammensitzen in der Hütte – diesmal war es das Lehnberghaus mit seinen Kaspressknödeln. Fazit: Für eine gelungene Skitour braucht es nicht unbedingt einen Gipfel. Manchmal ist ein anderes Ziel wichtiger.

Klaus Heidegger, 19.2.2022