österlich fühlen & denken

Ostern ist nicht billig zu haben
Ostern geht durch die Karfreitage
verlangt den vollen Einsatz
die ganze Person
all ihre Kraft, Stärke und Liebe

Ostern beginnt nicht nach dem Tod
ist nicht Sache von Vertröstung
ist keine Ablenkung von dieser Welt
ist liebevolle Hinwendung zu ihr
um sie annehmend zu verwandeln

Ostern ist Auferstehung
ist Aufbruch in ein neues Leben
ist Abstreifen von alten Belastungen
ist Neubeginn
ist der Glaube „eine andere Welt ist möglich“

Ostern ist wie Mirjam von Magdala:
Träume, die nicht verdrängt werden
Liebe, die Gewaltstrukturen sprengen kann
Zuneigung, die sich nicht einschränken lässt
Kampfgeist, der ungebrochen bleibt.

Ostern lässt sich nicht eingraben
die Grabwächter verlieren ihre Arbeit,
die Schlüsselproduzenten melden Konkurs an
die Großmäuler verstummen
die Ungehörten beginnen zu reden

Ostern ist Emmausgang
hinausgehen, weggehen, gemeinsam gehen
sich dem Fremden öffnen,
mit dem Fremden teilen
und so den Auferstandenen erkennen

Ostern ist wie Thomas
durch den Zweifel durchzugehen
Wundmale wahrzunehmen
um zu begreifen,
was heute nottut

Ostern ist Gemeinschaft mit Menschen,
die aufbrechen wollen,
die nicht sagen „das war schon immer so“.
Ostern sind Freundinnen und Freunde,
mit denen ich Träume verwirklichen kann.

Ostern ist hochpolitisch
ist Rebellion gegen Ungerechtigkeiten,
ist Aufstand gegen zerstörerische Mächte,
ist Widerstand in sündhaften Systemen,
ist Reich Gottes im Jetzt.

Ostern lenkt den Blick
auf die Zukurzgekommenen
damit ihnen Gerechtigkeit widerfährt
auf die an den Rand Geschobenen
damit sie in die Mitte geholt werden

Ostern ist nicht esoterisch,
Ostern ist nicht Spekulation und wundersüchtiger Glaube
Ostern hat historische Evidenz,
lässt sich dokumentieren in Auferstehungsgeschichten,
politisch und individuell

Möge in diesem Sinne
Dein und mein Ostern gelingen.
Möge Dein und mein Halleluja
kräftig erklingen
als Auferstehungsschrei gegen das Leid
als Trostruf angesichts noch unerfüllter Sehnsüchte,
als Weckruf zur Veränderung
als Lockruf nach den Seelenverwandten,
als Hoffnungsruf für echtes, unverkürztes Leben
als Jubelruf angesichts erlebter Auferstehung
Halleluja

klaus.heidegger

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