Entgrenzende Weihnachten – grenzenlose Dynamik

hole-in-fence

Über den Feldern von Betlehem verschwinden
Grenzen zwischen Himmel und Erde
und wie auf Jakobs Leiter
kommen Engel,
weil Göttliches wurde geboren,
in irdische Wirklichkeiten gelegt.
Himmel und Erde fallen zusammen.
Die Macht des Durcheinanderwirblers ist gebrochen.

Großmächtige Könige in all ihrem Reichtum
knien sich nieder vor dem Kleinschwachen,
Grenzen brechen nieder
zwischen reich und arm.
Hirten in sozial-kulturellen Ausgegrenztheiten
rücken von der Peripherie ins Zentrum göttlich-weltlichen Geschehens,
Machtlose werden zu Boten einer neuen Welt.

Der geboren wurde in die Armseligkeit und Verletzlichkeit
wird später Grenzensprengendes zum selbstverständlich Alltäglichen machen:
Patriarchale Mauern brechen zusammen –
wie beim Gespräch mit der Samariterin am Jakobsbrunnen,
Mauern zwischen den Erzfeinden bröckeln,
als er den Zöllner vom Baum holte,
im Haus des römischen Hauptmanns zu Gast war
und selbst noch am Kreuz der römische Mörderknecht zum Freund wurde.

Selbst die Grenze des Todes ist überwunden,
weil seine Botschaft überall dort weitergelebt wurde,
wo entgrenzendes Gott-Mensch-Werden heute geschieht,
im Train of Hope und den vielen Flüchtlingsinitiativen.
Weihnachten bedeutet damals wie heute:
den Abbau von Grenzen
in Köpfen und Herzen und zwischen Ländern und Staaten,
schafft Ausgleich zwischen denen, die arm, und denen, die reich,
gibt Sicherheit denen, die das Schicksal jenes teilen,
der zu Weihnachten geboren wurde,
im Stall von Betlehem und wenig später selbst Flüchtling wurde.
Weihnachten heute,
das steckt drinnen: Refugees welcome und Inklusion
und die Engel singen
“Imagine a world without borders”

Klaus Heidegger