Andreas Laun und sein Kreuzzug gegen den Islam im „profil“

 
Da besuchen Muslime als Zeichen der Solidarität in französischen Kirchen katholische Gottesdienste, da demonstrieren katholische Priester, Mönche und Nonnen von Nizza bis Rouen, dass sie sich durch fundamentalistische Kräfte in den Religionen nicht auseinander dividieren lassen, da sprechen Laien und Priester, Bischöfe und Erzbischöfe bis hin zum Papst von der tiefen Verbundenheit zwischen Christen und Muslimen, all dies ist jedoch dem „profil“ in seiner jüngsten Ausgabe (1. August 2016) keine Zeile wert. Im Gegenteil: Wieder wird dem Salzburger Weihbischof Andreas Laun eine ganze Seite überlassen, um seine islamfeindliche Sicht neuerlich zu verbreiten. Dabei sollte es der „profil“-Redaktion längst klar sein: Das ist nicht DIE Stimme der Kirchen. Seine Aussage, dass der Islam eine Religion sei, die den Terror begünstigt, steht im Widerspruch zur Lehre der Kirche, die bereits im Zweiten Vatikanischen Konzil von einer „Hochachtung“ gegenüber dem Islam sprach. Mit seinen islamophoben Äußerungen stellt sich der Salzburger Weihbischof also gegen die Lehre seiner Kirche, der er zu vertreten glaubt. Mit seinem Vergleich, der Islam sei wie ein Krokodil, das man nicht füttern solle, um nicht von ihm gefressen zu werden, reiht sich Laun in die Schar jener „wehrhaften“ christlichen Fundis ein, die letztlich zu einem Religionskrieg ermuntern.
Dr. theol. Klaus Heidegger, Absam

Kommentare

    1. Von den Realitäten sollten auch Bischöfe ausgehen und nicht von für fromm gehaltenen Wünschen und Ansichten, die niemals einen Funken Christlichkeit in Anspruch nehmen können. Warum greift Bischof Laun ständig so voll daneben. Es ist immer ein Graus, wenn er sich zu Wort meldet…!

  1. Danke, Klaus. Deine Stellungnahme ist präzise, deine Argumente wurzeln in biblischem/christlichem/katholischem Fundament.

  2. Lieber Klaus, weshalb schlägst du den Sack und nicht den Esel. Das Profil weiss wohl was es wert ist, wenn sich der Herr Weihbischof zu Wort meldet. Die kirchlichen Medien – von kath.net abgesehen – lassen ihn ja nicht vorkommen! Ausserdem: Das bisschen Lehre, das Laun braucht, das macht er sich erstens selber und zweitens für „seine“ Kirche. Seine Mitbürger im Bischofsamt jedenfalls sehen keinen Anlass, ihn zurückzuhalten oder gar in die Schranken zu weisen. Im Zusammenhang mit dem Islam scheinen sie weit weniger „Tabus“ zu kennen als wenn es um „Wahlempfehlungen“ ihres erzkatholischen Mitbauers geht. Laun ist für sie genau richtig, um jene rechts(radikal)katholischen Kreise noch eine Zeit lang bei der Stange zu halten und ihnen das Gefühl zu geben, „die Kirche“ sei noch die ihre. Krenn hat das seinerzeit hervorragend gebracht, Laun ist ein ideenloser Abklatsch, scheint hinreichend, nach dem Motto: „Für den Kaffee genügt’s“. _wb

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