Trakl auf meinem Weg

sein Dichten konnte ihn nicht retten
den Lebenskampf hat er verlor’n
seine Seele fand kein‘ Ruh auf Erden
ein Himmel war ihm fern

sein Dichten berührt mich in der Seele
die Worte des Poeten bleiben ewiglich
sein Blick ist manchmal auch der meine
die Welt mit Tränen anzuseh‘n

von Engeln schrieb er
„tretend aus den Augen Liebender“
vom „Wandeln in Verlassenheit“
„im Ewigen verloren sein“

kein Kreuz find ich an seinem Grabe
der treue Freund an seiner Seite liegt
ich zünde eine Kerze an für beide
und leg‘ drei tränennasse Steinchen auf die Platte

klaus.heidegger, 2.12.2021