Bishorn und sein Gletscher im Klimawandelstress

Bereits um 5.00 Uhr sitze ich auf dem kleinen Hügel oberhalb der Hütte Cabane de Tracuit auf 3256 m. Fast alle Hüttengäste sind dabei, sich für den Aufstieg auf das Bishorn (4135 m) bereit zu machen. Wir haben heute nur mehr den Abstieg ins Tal vor. Das Bishorn, der „Hausberg“ der Tracuit-Hütte, war unser gestriges Ziel. Das Farbenspiel des Sonnenaufgangs beginnt. Bald leuchten golden die beeindruckenden Spitzen von Weisshorn, Zinalrothorn, Dent Blanche und Mont Blanc. Noch eine andere Frau wartet mit mir auf den Sonnenaufgang. Sie komme aus Brig und sei oft hier, sagt sie. Noch nie aber, so meint sie mit Wehmut in ihrer Stimme, sei es so warm gewesen und die Gletscher würden rapide kleiner. Wir sind auf weit über 3000 Meter und es ist so warm, dass man mit den Hüttencrocs und nur mit leichtem Shirt draußen stehen kann. Wir blicken auf die hier noch mächtigen Gletscher, die es aber wohl in dieser Majestät nicht mehr lange geben wird. (Foto: Bishorn im Morgenlicht am 15. Juli 2023)

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