Utopie für heute: eine ungehörte Friedensrede

Wenn Menschen – ALLE Menschen,
Unterdrückte und Unterdrückende,
Linke und Rechte,
Oppositionelle und Herrschende:

nicht mehr mörderischen Befehlen folgen,
nicht mehr zu Waffen greifen,
nicht mehr auf Raketen setzen,
nicht mehr in Panzer steigen,

sondern sich verweigern,
in Armeen zu kämpfen,
sich weigern,
den Waffen zu trauen:
dann erst wird Frieden beginnen.

Wenn Völker – ALLE Völker,
unterdrückte und unterdrückende,
verarmte Nationen und reiche,
mächtige und ohnmächtige:

nicht mehr Kriege erklären,
nicht mehr Milliarden in Kriegsgeräte verschwenden,
nicht mehr von Rache und Vergeltung reden,
nicht mehr Terror als letzten Ausweg sehen,

sondern die Waffen endlich schweigen,
um Räume des Dialogs zu eröffnen,
dem Terror und dem Unrecht der Boden entzogen wird,
um Friedensverhandlungen eine Basis zu geben,
dann erst wird Frieden beginnen.

Wenn Religionen – ALLE Religionen,
die Jüdinnen und Juden mit ihrem „du wirst nicht töten“
die Christinnen und Christen in der Spur des jesuanischen Gewaltverzichts,
die Musliminnen und Muslime mit Salam und Barmherzigkeit als göttliche Richtschnur:

nicht mehr Kriege als „gerecht“ erklären,
nicht mehr das Tötungsverbot aufweichen,
nicht mehr fundamentalistischen Hasspredigern folgen,
nicht mehr den Namen Gottes entehren,

sondern den Kriegsherren die Leviten lesen,
in ihren Häusern Lieder des Friedens singen,
in Mauern der Feindschaft Breschen schlagen,
Brücken der Versöhnung bauen,
dann erst wird Frieden beginnen.

klaus.heidegger, 21.10.2023

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