
Am 1. September ist jährlich der Antikriegstag: Dieses Datum erinnert daran, dass Nazi-Deutschland im Jahr 1939 Polen überfallen und den 2. Weltkrieg ausgelöst hat. 1946 waren es vor allem die Gewerkschaften, die dazu aufriefen, den 1. September als Gedenktag gegen Krieg und Militarisierung zu begehen. 86 Jahre später sieht es so aus: Dreieinhalb Jahre Krieg in der Ukraine, fast zwei Jahre Krieg in Gaza, zusammen weit über 100.000 Tote – und in beiden Kriegen ist noch kein Ende in Sicht. 120 weitere gewalttätige Konflikte und Kriege sind derzeit auf diesem Planeten, vom Kongo über den Sudan bis nach Myanmar. Achtzig Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erleben wir so viele Konflikte wie nie seit 1945 – und auch nie so viel Aufrüstung. Was geschah am Antikriegstag 2025?
Die israelischen Streitkräfte bombardierten wieder Ziele im Gaza-Streifen und melden zufrieden den Tod eines Hamas-Verantwortlichen. Der Tod der Menschen rundherum wird bewusst in Kauf genommen. 63.000 Palästinenserinnen und Palästinenser sind seit dem Terroranschlag vom Oktober 2023 bereits getötet worden. Die Zerstörung geht weiter und Trump plant, den Gaza-Streifen zu entvölkern und eine Tourismuszone daraus zu machen. Die Bevölkerung von Gaza – 2 Millionen Menschen – soll in anderen Ländern wie dem Sudan aufgenommen werden oder in „Sonderzonen“ leben.
Bomben aus russischen Drohnen fallen auf ukrainische Städte, töten und zerstören. Die Ukraine präsentiert die Pläne für den Flamingo-Marschflugköper. Mit ihnen könne tief nach Russland geschossen werden.
Die EU-Kommissionpräsidentin von der Leyen hält auf einem Militärflughafen eine Pressekonferenz. Ein Kampfhubschrauber bildet sinngemäß den Hintergrund. Es sei nötig, so die EU-Chefin, eine gemeinsame militärische EU-Mission in der Ukraine umzusetzen.
Die deutsche Bundesregierung hält ihre erste Kabinettssitzung im Verteidigungsministerium ab. Es geht um Wiederaufrüstung der Bundeswehr. Es geht um die schrittweise Wiedereinführung der Wehrpflicht. Kanzler Merz besucht Münster und erklärt im dortigen „Friedenssaal“, wie wichtig die Rüstungsindustrie für Nordrhein-Westfalen sei. Deutschland soll, so sein Ziel, „die stärkste Armee Europas“ haben.
Die NATO führt ein großes Manöver „Quadriga 2025“ mit 8.000 Soldaten aus 14 Staaten im Ostseeraum durch: um Russland abzuschrecken, wie es heißt.
Die österreichische Verteidigungsministerin hält eine Pressekonferenz und erklärt, wie mit einer Werbekampagne und entsprechender Belohnung neue Rekrutinnen und Rekruten für das Bundesheer angelockt werden können.