Mit Gedanken an den Novemberpogrom durch Innsbruck gehen

In diesen kalt-kühlen Novembertagen, wenn buntgefärbte Blätter von einem vergangenen Sommer erzählen, wenn die Fallwinde von den Bergen Tränen im Heute trocknen, wenn Gefühle und Gedanken durcheinander wirbeln wie die Blätter am Boden einer Kastanienbaumallee, ein Rascheln, das etwas den Lärm der Verbrennungsmotoren schluckt, ein Duft nach Herbst, der etwas den Gestank von Autoemissionen vergessen…

Den Kaiser mit dem Rad umrunden

Kufstein. Gleich beim Bahnhof geht es über den Inn. Allerseelentag. Samstag. Die Stimmung der Allerheiligentage wirkt. Mächtig thront die Festung über dem Hauptplatz. Mystisch ist die Fahrt entlang des aufgestauten Inns am Radweg Richtung Ebbs. Kalt und feucht. Der Pendling im Westen und die Ausläufer des Zahmen Kaisers sind im dicken Nebel. Die aufgehende Sonne…

Von einem ungeschrieben geschriebenem Gedicht auf herbstlicher Hüttenspitze

Braune Blätter von Buchen und Bergahorn, Grünes von gestern zu Laub geworden, getrocknet von Wärme und Wind, sind rutschig und raschelnd unter den Füßen auf schmalem Steig, der hinaufführt zur Alpensöhnehütte und dann weiter das kaum mehr wahrnehmbare Steiglein, anfangs durch Bergwald über föhngetrocknetes Berggras und zwischen knorrigen Baumstämmen und Latschen, dann über eine Felsrinne…

Seegipfel am Westufer des Achensees am Nationalfeiertag 2024

Die Route kannte ich, dennoch wurde sie wieder neu erlebt, war es wieder ein neues Ertasten mit neuen Stimmungen. Das besondere Erleben hängt wohl wesentlich auch mit Menschen zusammen, die mir auf meinen Wegen als engelhafte Begleitung geschenkt sind. Die Route über die westlichen Gipfel am Achensee startet in Achenkirch am Nordufer des Achensees. Ein…

Herbstliches Gipfelsammeln zwischen Senderstal und Fotschertal

Der Bergrücken zwischen Senderstal im Osten und Fotschertal im Westen in Greifnähe zu Innsbruck ist mir vertraut. Den Weg hinauf über die Salfeinsalm zum Salfeinssee kenne ich auswendig. Das Bergsteigen hier ist mir wie ein Gebet, das öfters wiederholt wird, und dennoch in den Wiederholungen nicht langweilig, sondern nur tiefer wird, oder wie Worte der…

Nordkettengefühle im Herbst

Rotbraune Blätter bedecken den Steig – so als hätten die Bäume einen roten Teppich vor meinen Füßen ausgebreitet. Im Dunkel des Herbstmorgens ist Aufbruch. Am Himmel scheint noch der satte Mond und zwischen den Bäumen beleuchtet er schwach den Boden. Mit jedem Meter Höhe werden die Motorengeräusche der Stadt leiser. Rot-orange werden die Schleierwolken im…

Lebensgefühl

dankbar und getröstet,wenn es meinen Liebsten gut geht,wenn Nähe heilend ist,wenn ich in Natur und Gott* geborgen bin; betroffen und entsetzt,wenn ich die rechtspopulistischen Entwicklungen wahrnehme,wenn ich täglich von neuen Kriegsgräueln höre und lese,wenn die Erderhitzung durch menschliche Ignoranz maßlos voranschreitet; gestärkt und ermutigtdurch die Erfahrungen von Freundschaft und Liebe,durch Menschen mit Träumen in Politik…

„In finsteren Zeiten …“

„Was sind das für Zeiten, woEin Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! (…)“ Immer wieder, wenn ich Schönes erleben darf wie unberührte Wälder oder die Majestät der Berge, wenn ich darin Glück erfahren darf, dann kommt mir das Gedicht „An die Nachgeborenen“ von Bertold Brecht in…