Anti-kolonialistische Weltsichten im Weltmuseum der Hofburg in Wien

Die Touristenscharen rund um Heldenplatz und Hofburg zieht es an diesem letzten Novemberwochenende mehr in das Sisi-Museum als in das Weltmuseum. Letzteres kann politisch interessierte Menschen ermutigen, über die Klischees hinauszublicken und tiefere Zusammenhänge im Weltgeschehen zu verstehen. Wer durch die Schauräume des ethnographischen Museums geht, wird zum Nachdenken herausgefordert, ein Nachdenken über sich selbst…

Wenn Gier und Dummheit die Menschheit in den Abgrund reißen. König Lear oder Christkönig

„Dann tritt ein, dass Menschheit sich als Raubtier selbst zerfleischt wie Monstren aus der Tiefe.“ Das ist nur eines der starken Zitate aus „King Lear“ von Shakespeare. Seine tiefschwarze Tragödie ist der große Klassiker der Weltliteratur und des Theaters. Sie wird im Spieljahr 2024/25 im Burgtheater in Wien aufgeführt. Am Beginn des Christkönigsonntags war ich…

wie Gott ankommt

leisewie ein Windhauchder dich kühltin der Hitze eines Streitsso kommt Gott an zärtlichwie eine Umarmungdie dich wärmtin der Kälteso kommt Gott an kräftigwie eine Handdie dich führtan den Abgründen des Lebensso kommt Gott an einfühlsamwie Fingerdie dich streichelnüber die Narben der Seeleso kommt Gott an ermutigendwie Wortedie dir Mut gebenin all dem Weltschmerzso kommt Gott…

Über der Smogdecke in der klaren Luft der Berge

In den Ballungszentren soll man körperliche Anstrengungen vermeiden. So vermelden es seit Tagen Umweltmediziner angesichts der andauernden Inversionswetterlage. Die mit Feinstaub und vielen Luftschadstoffen vergiftete Luft bleibt in der Kälte des Tales, während weiter oben die Sonne die Luft erwärmt. Steigt man auch nur ein wenig hinauf in die Höhen, sieht man im Inntal unten…

Über Maria Waldrast und die Serles vom Wipptal ins Stubaital

Train-Bike-Hike-Bike. Unsere Runde startet dort, wo wir daheim sind. Mit Rad zum Bahnhof. Mit Zug nach Matrei am Brenner. Wie immer ist es unkompliziert und entspannend, die Anreise mit Zug zu machen. Das Klimaticket und eine Monatskarte für die Radmitnahme fühlen sich stets gut an. Die Mautstraße auf die Waldrast ist ideal zum Aufwärmen. Wirklich…

Ein Berg, die Venus und die Sonne am Ende der Nacht und einem neuen Morgen

Dem neuen Tag in die Augen schauen. Zuerst mit der strahlend weißen Venus im dunkelschwarz-blauen Firmament. Unsere Stirnlampen beleuchten den Latschenwurzelsteig und dann den Schottersteig und dann die Felsen. Ein blutroter Streifen entsteht im Himmel im Osten über der anfangs noch schwarzen Silhouette der Tuxer Alpen. Eiskalt ist die Luft. Fast genau im Joch zwischen…

Mit Gedanken an den Novemberpogrom durch Innsbruck gehen

In diesen kalt-kühlen Novembertagen, wenn buntgefärbte Blätter von einem vergangenen Sommer erzählen, wenn die Fallwinde von den Bergen Tränen im Heute trocknen, wenn Gefühle und Gedanken durcheinander wirbeln wie die Blätter am Boden einer Kastanienbaumallee, ein Rascheln, das etwas den Lärm der Verbrennungsmotoren schluckt, ein Duft nach Herbst, der etwas den Gestank von Autoemissionen vergessen…

Den Kaiser mit dem Rad umrunden

Kufstein. Gleich beim Bahnhof geht es über den Inn. Allerseelentag. Samstag. Die Stimmung der Allerheiligentage wirkt. Mächtig thront die Festung über dem Hauptplatz. Mystisch ist die Fahrt entlang des aufgestauten Inns am Radweg Richtung Ebbs. Kalt und feucht. Der Pendling im Westen und die Ausläufer des Zahmen Kaisers sind im dicken Nebel. Die aufgehende Sonne…

Von einem ungeschrieben geschriebenem Gedicht auf herbstlicher Hüttenspitze

Braune Blätter von Buchen und Bergahorn, Grünes von gestern zu Laub geworden, getrocknet von Wärme und Wind, sind rutschig und raschelnd unter den Füßen auf schmalem Steig, der hinaufführt zur Alpensöhnehütte und dann weiter das kaum mehr wahrnehmbare Steiglein, anfangs durch Bergwald über föhngetrocknetes Berggras und zwischen knorrigen Baumstämmen und Latschen, dann über eine Felsrinne…